Pagina:Stijl vol 03 nr 09 p 073-080.djvu/8

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„Von Gaugin waren 12 Bilder da. Auszerdem gab es Werke von Degas, Camille Pisarro, Lebourg, Henri-Edmond Grosz, Maillol, Friesz und vielen anderen.”
„Und von wem hatten Sie Arbeiten in der russischen Abteilung?”
„Von toten Malern waren vertreten: Wrubel, Serow, Sapunow. Ferner hatten wir Werke von Chagal, Kontschalovsky, Machkow und vielen, vielen anderen.”
„Während der Diktatur des Proletariats waren die russischen Künstler wohl verhindert, sich künstlerisch zu betätigen?”
„Keineswegs. De Künstler wurden vonn der Regierung als Arbeiter betrachtet, die notwendige und nützliche Arbeiten produzieren. Infolgedessen konnten sie sich leicht ihren Lebensunterhalt beschaffen. Es bildete sich eine Vereinigung, die die äuszerste künstlerische Linke umfaszt. Zu diesem Kreise gehörte auch Machkow und die Malerin Dimchiz Tolstoi. Diese Gruppe ist der Sociéé des Artistes Indépendants vergleichbar. Es gibt keine Zulassungskommissionen, keine Preise. Dieser Künstlerbund verfügt über reichliche Unterstützungsgelder der Regierung, die Ausstellungen und Käufe gestatten. Im Winter 1918/19 hat dieser Künstlerbund nicht weniger als 10 Ausstellungen veranstaltet. Jede dieser Ausstellungen vereinigte Künstler verwandter Richtungen. Die Maler der Rechten haben ebenfalls eine Vereinigung gebildet; aber die gedeiht nicht recht, die Regierung steht ihr gleichgültig gegenüber. Viele von den ,Jüngsten’ sind zu Lehrern ernannt worden. Im Wettbewerb mit ihnen führen die alten Malprofessoren ihr Amt weiter. Die neuen Malkurse sind sehr besucht, denn die Kunstschüler haben vollständige Freiheit in der Wahl ihrer Lehrer, und die meisten verzichten mit Wonne in Ruszland, wie überall, auf die akademische Routine. Einige junge, abenteuerfrohe Künstler sind in die Provinz ausgewandert, z. B. nach Saratow, um dort Zentren künstlerischer Propaganda zu schaffen. Das war für das Museum nicht ganz ungefährlich. Eines Tags kam ein Abgesandter einer Provinzstadt, die keinen Cézanne und keinen Derain besasz, und wollte einen in Moskau requirieren, da wir sie doch im Ueberflusz besaszen. Ich muszte das Museum ernsthaft gegen seine Ansprüche verteidigen. Ich wandte mich mit Erfolg an den angesehenen Maler und Kunsthistoriker Igor Grabar, due rechte Hand von Frau Trotzki.”
„Die Gattin von Trotzki? Spielt sie eine Rolle?”
„Sie leitet ein Komitee, dessen Betätigungsfeld sich am besten durch ein Beispiel klarmachen laszt. Mehr als einmal muszte man befürchten, dasz Volksaufstände oder Truppenbewegungen die Sicherheit von Kunstwerken gefährden könnten. Das Komitee der Frau Trotzki hatte die Aufgabe, die Kunstwerke zu sichern, sie wissenschaftlich zu ordnen und sie auszustellen. Ungeahnte Wunderwerke kamen zutage”.
„Ist diese Tätigkeit dem Bürger oder dem Staat zu verdanken?”
„Wenn Sie wollen, persönlicher Initiative, vor allem aber Lunatscharsky und seinen Genossen.”
„Der Minister Lunatscharsky?”
„Ja, der Volksbeauftragte für öffentlichen Unterricht und die schönen Künste. In keinem anderen Museum, weder in Petersburg noch anderswo, ist etwas Kunstfeindliches vorgekommen. Die Hauptwerke aus der Eremitage sind in der jetzt schon entfernten Zeit als man mit dem Falle Petersburg rechnen muszte, nach Moskau gebracht worden. Im Kreml warten sie jetzt auf ihre Rückbeförderung. Der Louvre hat 1914 und 1918 ähnliche Vorsichtsmaszregeln ergriffen.”
M. J. Morosow war vor der kommunistischen Revolution einer der bedeutendsten Groszindustriellen Ruszlands, Seine Katunspinnereien beschäftigten 15000 Arbeiter. Aus seinen Worten ist zu ersehen, dasz zum ersten Male in der Geschichte eine Regierung die Künstler anders behandelt, denn als Ueberflüssige. (Spatieering van ons. Red.)

ITALIË: De futuristen publiceeren een nieuw manifest, dat een krachtig verzet inhoudt „contre tous les retours en peinture”. Het is te lang om het hier af te drukken. Wij citeeren: „En France certains cubistes imitent Ingres; en Allemagne certains expressionistes imitent Grünewald (le rival de Dürer); en Italie, certains futuristes imitent Giotto. ..... Quelle absurdité que de croire utilisable pour nos sensibilités et nos emotions les formes qui ont servi à un peintre du passé pour la construction plastique et synthétique des ses émotions!” De hollandsche imitatiekliek (de van Konijnenburgen, de Holstjes enz.) mochten dit wel eens ter harte nemen.

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