Pagina:Stijl vol 03 nr 07 p 057-064.djvu/4

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Z. Ja, want het houdt alles in. Zuivere Beelding van het universeele is evenwichtig, dus gelijkwaardige tweeheid van het verinnerlijkte individueele en het tot bepaaldheid gestelde universeele.
Als tegenstelling met domineerend individueele, met de natuurlijke beelding kunnen we van de Nieuwe Beelding, in ’t groot aanduidend, evenwel spreken als van beelding van het universeele. De Nieuwe Beelding dan, waarin het individueele en universeele gelijkwaardig elkander tegenover, dus in rust, staan, kan ons voortdurend omringen. Bovendien is de Nieuwe Beelding zòo veelzijdig dat alle vertrekken naar hun bizondere eisch gemaakt kunnen worden. Door verhouding en compositie der kleurvlakken, door mindere of meerdere kleur, door gehalte van kleur, enz., is de gewenschte harmonie tusschen vertrek en de bestemming ervan te bereiken.
Y. In zulke vertrekken behooren dan ook andere menschen!
Z. Andere menschen zullen eenmaal zulke vertrekken eischen! Ja, van de menschen hangt alles af .... maar ze blijven niet altoos zóo als ze nu over ’t algemeen zijn: van materieel-reëel wordt het leven abstract-reëel!

(Wordt vervolgd).

DIE HARMONIE DER FARBEN

VON WILH. OSTWALD.

Vor dem Kriege, als es noch lebensgefährlich war, in Berlin die Bellevuestrasze beim Potsdamer Platz zu überqueren, habe ich zuweilen an der Ecke dort beim Nachmittagkaffee das Treiben mit Aug und Ohr aufgenommen. Namentlich der Gehöreindruck war stark und nicht angenehm. Ueber dem Orgelpunkt des stetigen Straszenlärms, dessen Bestandteile in eine ununterscheidbare Masse zusammenflossen, ertönte eine höchst diskordante endlose Oberstimme von schrillen Radfahrglocken, Straszenbahngeklingel, Droschkenfahrerrufen und alles beherrschend Autohupen, die ihre durchdringenden Laute in allen denkbaren Tonlagen von sich gaben. Mit der allgemeinen Idee der Organisation der menschlichen Tätigkeit beschäftigt, konnte ich hier die Frage nicht abweisen: kann man denn nicht auch den Straszenlärm organisieren? Von meiner Laboratoriumslehrerzeit her setzt sich bei mir, wenn eine solche Frage auftaucht, alsbald ein Apparat im Gehirn automatisch in Bewegung, der nach dem Abschnurren das Ergebnis, gut oder schlecht, abwirft. Er lautete auch in diesem Falle bejahend.

Nehmen wir an, wir wären imstande, eine Polizeiverordnung folgenden Inhalts zu erlassen und durchzuführen: Alle Auto- und Fahrradhupen werden zum Verkehr nur zugelassen, wenn sie, statt wie bisher auf willkürliche und zufällige Töne eingestellt zu sein, aus irgendeinen der Töne c. e. g. des C-Dur-Dreiklangs eingestellt sind. Es kostet ebensoviel, eine Hupe mit einem dieser Töne anzufertigen, wie mit jedem anderen Tone, eine Belastung wird also nicht bewirkt. Aber welch ein Wandel im Akustischen Straszenbild! Der Grundbasz bleibt derselbe. Aber an die Stelle des sinnlosen Durcheinanders der Oberstimme tritt eine fortlaufende vielstimmige Melodie in den Tönen c-e-g, die durch den beständigen Wechsel von Ton und Tempo eine unerschöpfliche Fülle reizender melodischer Ueberraschungen bringt, etwa wie Beethoven sie im ersten Satz seiner Heldensymphonie aus dem Dreiklangsmotiv

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